Alarmstufe rot

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Das dürften deutlich über 1000 gefallene Milben sein...
Das dürften deutlich über 1000 gefallene Milben sein...

Mich erreichen immer mehr Meldungen, dass aktuell eine hohe Milbenzahl in den Völkern festzustellen ist. Einige Mitglieder, Neuimkerinnen und Neuimker haben die Bodenschieber eingeschoben und waren erschrocken über den hohen natürlichen Milbenfall. Wir selbst hatten an unseren Völkern vier Tage lang die Bodenschieber eingeschoben, danach ausgezählt und mussten an einigen Völkern einen natürlichen Milbenfall von bis zu 40 Milben pro Tag feststellen. Der natürliche Milbenfall war bei fast allen Völkern hoch - zu hoch!

Alarmstufe rot - Grenzwert des natürlichen Milbenfalls im Herbst sind 5 Milben pro Tag!

Da ist sofortiges handeln angesagt, wenn die Völker über den Winter kommen sollen. Als Behandlungsmethode empfiehlt sich bei den aktuellen Witterungsbedingungen die Verdampfung von OS oder das Besprühen der Waben mit OS, wenn es Mittags mal etwas wärmer ist. Da OS nicht in die verdeckelte Brut wirkt, kann eine hohe Wirksamkeit nur über eine mehrfache Blockbehandlung erreicht werden.

Um den gesamten Verdeckelungszeitraum abzudecken empfehlen wir eine 3-malige Behandlung durchführen, Abstand zwischen den Behandlungen jeweils 5...6 Tage. Diese Empfehlung basiert auf einer Recherche. Da das Verdampfen von OS erst seit Anfang des Jahres zugelassen ist, gibt es leider noch keine Erfahrungswerte in unserem Verein und man muss sich auf Angaben im Internet verlassen.

Nach dem, was wir bisher "live" gesehen haben, scheint das Verdampfen von OS bei den aktuellen Witterungsbedingungen (...feucht, aber nicht zu kalt) eine gute Wirkung zu zeigen. Auf dem Bild sieht man den Bodenschieber eines Volks, 6 Tage nachdem OS verdampft wurde. Da auf dem Bodenschieber geschätzt deutlich über 1000 Milben liegen, kann man davon ausgehen, dass die Behandlung eine gute Wirkung gezeigt hat.

Warum ist die Milbenbelastung aktuell so hoch?

Während der Zeit der diesjährigen Sommerbehandlungen war es überwiegend kühl und hat häufig geregnet. Es ist anzunehmen, dass diese Bedingungen dazu geführt haben, dass die Konzentration der verdampften Ameisensäure (AS 60%) nicht ausreichend war, um die Milben in der Brut zu schädigen. Vermutlich spielt die Luftfeuchtigkeit doch eine größere Rolle bei der Behandlung mit AS, als bisher angenommen. Daher ist anzunehmen, dass der Wirkungsgrad der Sommerbehandlungen dieses Jahr nicht ausreichend war und die Milben sich lustig weiter in den Völkern vermehrt haben.

Merke:
Entscheidend ist nicht, was bei einer Behandlung an Milben herunter fällt, sondern wieviele Milben danach noch im Volk verblieben sind!

Ich jedenfalls freue mich nicht, wenn bei einer Sommerbehandlung fast keine Milben fallen. Es bleibt dann immer die Frage, ob die Behandlung überhaupt die notwendige Wirkung entwickelt hat, um die Milben aus dem Volk zu entfernen.

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