Die meisten Imker kann man in zwei Gruppen einteilen - die sogenannten Bienenjäger und Honigjäger. Während die Einen sich mehr für die Völkerselektion und -Vermehrung begeistern können, ist für die Anderen der Honigertrag der sportliche Anspruch.

Für die Bienenjäger beginnt die Saison mit der Auswahl guter Völker, von denen nachgezogen werden soll. Im nächsten Schritt bereitet man die Zuchtlatte vor und hängt diese vor dem Umlarvtermin in den speziell vorbereiteten Sammelbrutableger. Bestreicht man die Zuchtlatte dabei mit Honig, dann lecken die Bienen den Honig ab und die Zuchtlatte nimmt den typischen Volksgeruch an. Alles für eine gute Annahme der Larven nach dem Umlarven...

Beim Umlarven selbst entnimmt man dem zur Nachzucht ausgewählten Volk eine Brutwabe mit offener Brut und setzt Larven mit einem Alter von einem Tag von der Wabe in die Näpfchen auf der Zuchtlatte um. Da die Larven sehr klein und empfindlich sind, ist hierbei eine ruhige Hand und "gewusst wie" gefragt - ein Job für Profis mit Erfahrung.

Unser Ansatz dieses Jahr einmal "nass", sprich mit Gelee Royal umzularven, schlug leider fehl. Wir mussten feststellen, dass aus den Zellen des Sammelbrutablegers nach neun Tagen kein Gelee Royal mehr zu gewinnen war, da die Königinnen in der Entwicklung zu weit und das Gelee bereits fast vollständig aufgebraucht war.

Nachdem man im Sammelbrutableger nach neun Tagen alle angezogenen Zellen ausgebrochen hat, wird die belarvte Zuchtlatte eingehängt. Da nun keine anderen Larven mehr für die Nachzucht einer Königin im Volk vorhanden sind, müssen die Bienen die Larven der Zuchtlatte verwenden um sich eine Königin zu ziehen. Soweit die Theorie.

Die Annahmequote der Larven auf der Zuchtlatte hängt von vielen Randbedingungen ab und ist eine Wissenschaft für sich. Es ist jedes mal spannend, wenn man die Zuchtlatte ein bis zwei Tage nach dem Umlarvtermin kontrolliert um zu sehen, wie viele Königinnen entstehen werden.