Diese Chance nutzen!
von Wolfgang Mallin (Kommentare: 1)
Für Sonntag 16.02.2020 ist eine Warmfront vorhergesagt, die Tageshöchsttemperaturen bis zu 16°C bringen soll. Es bietet sich hier die Chance für einen ersten Eingriff in die Völker, um eine erfolgreiche Auswinterung sicher zu stellen. Dies gilt insbesondere, wenn man Völker auf einem (Zander-) Magazin überwintert. Man kann nicht oft genug betonen, dass der Witterungsverlauf in diesem Winter zu einem hohen Futterverbrauch geführt hat!
Bettina und ich werden diese Chance nutzen und...
- ...per Zugwaage eine Kontrolle der Restfuttermenge vornehmen
- ...im Bedarfsfall einen Beutel Futterteig in den Boden legen
- ...den Sitz des Brutnestes kontrollieren, bei Bedarf korrigieren
- ...leere Futterwaben am Brutnest an den Rand hängen, Futter näher ans Brutnest rücken
Die Lage des Flugloches oder Sonneneinstrahlung auf den Kasten können Völker dazu verleiten, ihr Brutnest seitlich versetzt anzulegen. Manchmal ist es so extrem, dass Völker ganz am Rand sitzen (siehe Bild). Der Futternachschub erfolgt dann nur einseitig, was dazu führt, dass die Wege zum Futter immer länger werden. Ist das Brutnest in der Mitte und der Futternachschub erfolgt von links und rechts aus beiden Richtungen, dann sind die Wege zum Futter halb so lang.
Wichtig zu wissen:
Bienen heizen ihre Brut bis zum bitteren Ende. Das Überleben der Brut hat oberste Priorität. Werden die Heizerinnen nicht gefüttert, dann fallen sie irgendwann entkräftet von der Wabe auf den Boden oder sterben auf der Brutwabe. Sind nicht mehr genügend Bienen da um die Brutnest-Temperatur zu halten, dann stirbt auch die Brut.
Die Völker sind jetzt oder gehen jetzt kräftiger in Brut. Der Futterbedarf nimmt dadurch deutlich zu, durch das Heizen des Brutnestes. Kommt bis zum warmen Frühling nochmal eine Kaltfront mit deutlichen Minustemperaturen (...nicht selten Anfang März!), dann ist für die Bienen entscheidend, wie lang der Weg vom Brutnest bis zum Futter ist. Müssen die Bienen über 3...4 leere Waben bis zur ersten noch gefüllten Futterwabe klettern, dann kann das schon zu weit sein. Die Futterholerinnen verklammen unterwegs - der Futterstrom reißt ab - das Volk verhungert.
Es sind oft die stärksten Völker, die auf diese Weise verhungern, da diese jetzt größere Brutnester anlegen und dadurch einen größeren Futterbedarf haben. Uns selbst ist auf diese Weise schon ein schönes Volk eingegangen und Erich Schilling hat nach Anheben des Deckels innerhalb von einer Sekunde gesehen, was der Grund war. Das Volk saß damals ganz an der Seite, weil dort tagsüber die Sonne auf den Kasten schien. Deshalb...
Die kommende Warmfront nutzen und die oben beschriebenen Kontroll- bzw. Korrekturmaßnahmen durchführen!
Kommentare
Kommentar von Faik Türedi |
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für die Info.
Solche Informationen zur richtigen Zeitpunkt sind für uns Neulinge sehr nützlich.
Einen schönen Abend wünsche ich Dir.
Viele Grüße
Faik
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