Imkern im "Winter"
von Wolfgang Mallin (Kommentare: 0)
Bei der OS-Behandlung hatten wir stichprobenartig das Gewicht unserer Völker durch anheben geprüft und sind ziemlich erschrocken. Ein paar unserer Ableger waren schon erschreckend leicht - ungewöhnlich für diese frühe Phase des Winters (...der bisher keiner ist). Deswegen haben wir gestern das warme Wetter genutzt und mit dem Austausch von Futterwaben begonnen. Die überproportional schweren Wirtschaftsvölker mussten jeweils eine Futterwabe abgeben, den auffällig leichten Ablegern wurde ein leeres Rähmchen am Rand entnommen und eine Futterwabe zugegeben.
Keine schöne Arbeit für Imker und Bienen. Da man um diese Jahreszeit nicht mit Rauch arbeiten sollte, kommt da wenig Freude auf - freiwillig geben die Bienen keine Wabe her. Wenn überhaupt, dann hatten wir solche Arbeiten typischerweise Ende Februar oder Anfang März gemacht, wenn der Futtervorrat durch die Brutaktivität zu neige ging. Aber nicht Mitte Dezember! Das stimmt einen schon nachdenklich...
Auffällig war, dass die leichten Völker ausschließlich in der Gruppe der spät gebildeten Ableger zu finden waren. Vermutlich lief bei diesen Völkern die Brutaktivität durch das warme Wetter bis in den November hinein. Zwischensaaten wie Senf und/oder Phacelia mit ihrem Pollenangebot dürfen die Bienen motivieren immer weiter zu machen, so lange das Wetter warm genug ist. Vielleicht sind es dann gerade die schwächeren Völker, die diese Chance nutzen.
"Imkern im Zeichen des Klimawandels" - ein Vortrag, über den ich schon seit einiger Zeit nachdenke. Bisher konnte ich die Ausschuss-Mitglieder nicht dafür begeistern (...wir entscheiden immer demokratisch über das Programm).
Bastelzeit
Winterzeit ist Bastelzeit für Imker. Das letzte Material unserer Sammelbestellung ist gestern eingetroffen und so haben wir mit dem Bau der Wärme-Trennschiede begonnen. Basis ist ein Zanderrähmchen ohne Hoffmannseiten, auf das beidseitig eine 3mm starke Birken-Sperrholzplatte aufgetackert wird. Als Iso-Material in den Trennschieden verwenden wir jetzt nicht wie ursprünglich geplant Styrodur, sondern ökologisch unbedenkliche Holzfaser-Dämmwolle.
Abschließend nochmal vielen Dank an Hubert und Peter, die uns das ökologische Iso-Material geschenkt haben. Kopf hoch, es kommen auch wieder bessere Zeiten!
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