Neues von Vespa Velutina

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Holger Weidel war Ende letzten Jahres auf einer Info-Veranstaltung zur Asiatischen Hornisse (Vespa Velutina). Dort wurde berichtet, dass bereits Nester nördlich von Pforzheim gefunden wurden, sich die Hornisse über Flusstäler ausbreitet und wir wohl damit rechnen können, dass die Hornisse in 2...3 Jahren in unserem Vereinsgebiet auftauchen wird.

Da läutete bei mir die Alarmglocke im Kopf. Noch ein Schädling mit dem Schädigungspotential wie die Varroamilbe - ich weiß nicht ob das die Imkerei noch erträgt. Ich jedenfalls wäre mir nicht so sicher, ob ich das noch ertrage...

Es gilt daher die verbleibende Zeit zu nutzen um sich vorzubreiten. Will man diese invasive Art effektiv bekämpfen, müssen die Abläufe VOR dem Auftauchen geklärt sein. Aus diesem Grund formulierte ich vier Fragen bezüglich der Bekämpfung der Asiatischen Hornisse und sendete diese an entsprechende Stellen (RP, Veterinäramt, Untere Naturschutzbehörde LB, LVWI).

Nach monatelangem "Behörden-Ping-Pong" kam es nun doch zu einem netten Telefongespräch und einer umfangreichen Antwort vom Regierungspräsidium B-W. Nachfolgend die Fragen und Antworten.

Frage 1:
An wen soll gemeldet werden, wenn ein Nest der Vespa Velutina entdeckt wird (Meldelinie)?

Antwort 1:
An die jeweiligen Ref. 56 der Regierungspräsidien (RP) über die Funktionspostfächer invasivearten@XXX.bwl.de, wobei xxx durch das jeweilige Kürzel des Regierungspräsidiums zu ersetzen ist (z.B. für das Regierungspräsidium Stuttgart invasivearten@rps.bwl.de).

Meldungen sollten möglichst mit folgenden Angaben erfolgen:
•    Datum
•    Uhrzeit
•    genau Ortsangabe, am besten mit Kartenausschnitt etc.
•    Name des Finders
•    Kontaktdaten des Finders
•    Aussagekräftige Bilder des Tiers bzw. des Nestes. Ohne Bilder wird es extrem schwierig zu beurteilen, ob es sich wirklich um die Asiatische Hornisse bzw. um ein Nest der Art handelt.

Frage 2:
Wer hat oder bekommt die Berechtigung ein Nest zu begutachten und zu entfernen (Berechtigungen/Zuständigkeit)?

Antwort 2:
Dies muss im Einzelfall durch die Ref. 56 in den Regierungspräsidien entschieden werden.

Frage 3:
Sind oder werden Diejenigen vorbereitet, welche dann die Nester entfernen sollen (Schulung, entsprechende Werkzeuge, Unterweisung bez. Regelungen, usw.)?

Antwort 3:
Bisher kam es nur im Regierungsbezirk Karlsruhe zur Entfernung von Sekundärnestern. Wenigen Einzelmeldungen zufolge breitet sich die Art aktuell weiter gen Osten in Baden-Württemberg aus. Bisher gab es keine Meldung von (Sekundär-)Nestern aus den anderen Regierungsbezirken, so dass bisher der Bedarf an besonders geschulten Personen zur Nestentfernung (noch) nicht besteht. Das Umweltminsiterium wird zusammen mit den RPen die Entwicklung weiter im Auge behalten und die Thematik auch im zu erstellenden Handlungsleitfaden invasive Arten entsprechend berücksichtigen. Grundsätzlich sollte die Beseitigung bzw. Verbringung von Wespen-/Hornissennester nur durch sachkundiges Personal in Abstimmung mit den Ref. 56 der RPen erfolgen.

Frage 4:
Wer wird die Kosten für die Begutachtung und/oder die Beseitigung eines Nestes der Vespa Velutina tragen?

Antwort 4:
Ggf. anfallende Kosten trägt das Land Baden-Württemberg. Die Zahlungsabwicklung erfolgt über die Referate 56 in den Regierungspräsidien.

Ich hatte zwischenzeitlich auch ein Telefongespräch mit Hans Alles, dem Lehrbeauftragten des Landesverbandes Hessischer Imker e.V., der sich dort für die Bekämpfung der Asiatischen Hornisse einsetzt (siehe Youtube-Video...). Was er mir erzählte, stimmt bedenklich. Die effektive Bekämpfung der Hornisse erfordert

  • schnelles Handeln
  • spezielles Material
  • umfangreiche Fachkenntnis

Bleibt zu hoffen, dass die Vorbereitungen in Baden-Württemberg dem entsprechend Rechnung tragen...

Nachklapp - Merkblatt zur Asiatischen Hornisse vom STUA Aulendorf...

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