Honigsaison 2024 - eine erste Bilanz

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Wieder einmal ging die Saison rasend schnell vorbei und es zeigen sich schon die ersten Herbstboten auf den Wiesen. Zeit einmal eine erste Bilanz zu ziehen. Die Bedingungen waren beim Start in die Saison günstig - durch die vielen Niederschläge über die Wintermonate war der Boden gut durchfeuchtet, das Frühjahr startete mit langsam ansteigenden Temperaturen.

Dementsprechend hoch waren die Erwartungen, dass wir mit 2024 ein gutes Honigjahr bekommen. Doch leider kam es anders...

Das kühle Wetter hielt an, noch bis Ende April hatten wir (...mit ein paar Ausnahmen) Tageshöchsttemperaturen um die 10°C und Nachts nahe dem Gefrierpunkt. Kühle, trockene Winde aus nördlicher Richtung waren prägnant. Für einen guten Honigertrag braucht es Temperaturen von deutlich über 20°C und ab besten eine schwüle, drückende Luft. Genau das Gegenteil war der Fall.

Dementsprechend schlecht war der Honigertrag. Mir berichteten manche Imker von einem Totalausfall.

In der Imkerei Mallin gönnten wir uns Anfang Mai eine Woche Urlaub. Ein Tag vor der Abreise machten wir an unseren Völkern eine Durchsicht und alles war in bester Ordnung. Während unseres Urlaubs drehte das Wetter und es wurde sommerlich warm. Für die Bienen war dies wohl der Startschuss in die Schwarm-Saison. Nach unserer Rückkehr machten wir zeitnah wieder eine Durchsicht und rund die Hälfte unserer Völker hatte Königinnen-Zellen angezogen.

Durch fehlende Tracht konnten sich die Völker nicht abarbeiten und auch eine zeitnah durchgeführte Ablegerbildung konnte rund ein Drittel der Völker nicht mehr vom Schwärmen abhalten. Die Hoffnung auf einen halbwegs akzeptablen Blütenhonig-Ertrag schwand dahin.

Schon leicht frustriert ernteten wir den (wenigen) Blütenhonig und wanderten mit unseren Völkern in die Edelkastanie. Obwohl wir verschiedene "Quellen" angezapft hatten, waren wir rund zwölf Tage zu früh dran und manche Völker waren vermutlich blank, bis die Blüte der Edelkastanie begann. Durch die Schwarmzeit und Futtermangel geschwächt, waren einige unserer Völker alles andere als trachtstark.

Die Edelkastanie honigte gut und unsere stärkeren Völker hatten auch gut eingetragen. Von den schwächeren Völkern, die in der Überzahl waren, konnte man das leider nicht sagen. In Summe lagen wir mit dem Honigertrag in der Edelkastanie deutlich unter dem, was wir normalerweise ernten.

Als Imker muss man leidensfähig sein...

In der Gesamtbilanz liegen wir 2024 in der Imkerei Mallin bei einem Ertrag, der etwa ein Drittel unseres langjährigen Mittels beträgt. Von vielen Imkern habe ich ähnlich schlechte Erträge genannt bekommen - insbesondere von Imkern, die mit ihren Bienen nicht wandern und nur Standimkerei in unserem Vereinsgebiet betreiben. Blickt man auf die stark gestiegenen Kosten für Kraftstoff, Strom und Bienenfutter, dann wundert einen nicht, dass viele Berufsimker aufgeben.

Im August stellten Weidel - Müller - Mallin einen Verkaufsstand beim 3B-Genusswandertag in Hessigheim auf. Das Wetter war brütend heiß. Das schien aber die Leute nicht abzuhalten, das eine oder andere Gläschen Wein zu genießen. An Honig hatte man leider weniger Interesse. Für die Imkerei Mallin lag der Stundenlohn bei dieser Aktion ohne Berücksichtigung des Aufwandes bei rund 1,55 EUR. Passend zum bisherigen Verlauf ging die Honigsaison genauso enttäuschend zu Ende, wie sie begonnen hatte.

Wenigstens hatten wir beim 3B-Genusswandertag gutes Wetter und gute Laune.

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