Vergleich der Methoden zur Ermittlung der Varroamilben in einem Bienenvolk

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Autor: Wolfgang Mallin
Stand: 08.01.2011

Bezirksverein für Bienenzucht Besigheim e. V.

Sache

Ermitteln der Gesamtanzahl Varroamilben in einem Bienenvolk

Aufgabe

An 13 Bienenvölkern wurde direkt vor der OS-Winterbehandlung der natürliche  Milbenfall über eine Dauer von 2,8 Tagen erfasst. Nach der OS Winterbehandlung wurden an mehreren Tagen die gefallenen Varroamilben auf  dem Bodenschieber gezählt. Da während der Tage nach der OS-Behandlung  überwiegend niedere Außentemperaturen um den Gefrierpunkt am Bienenstand  vorlagen, kann davon ausgegangen werden, dass keine Verfälschung der Zähl ergebnisse vorlag (keine Ameisen, Käfer oder andere „Untermieter“ auf dem Bodenschieber).

Mit den erfassten Daten wurde ein Vergleich der beiden Methoden zur Ermitt lung der Gesamtanzahl Varroamilben in einem Bienenvolk durchgeführt

  • Hochrechnung Gesamtmilbenzahl aus natürlichem Milbenfall nach Liebig und
  • Hochrechnung der Gesamtmilbenzahl nach OS-Winterbehandlung auf Basis  der Langzeitergebnisse von Manfred Riedel

Kurzergebnis 

Die Verhältnisse der Hochrechnungen der Gesamtmilbenzahl beiden Methoden differierten bei 12 Völkern um Faktor 1,0 bis Faktor 36,2. Die Ergebnisse der  Methode nach Manfred Riedel lagen bei 10 Völkern signifikant niedriger. Bei ei nem Bienenvolk war mangels natürlichem Milbenfall kein mathematischer Ver gleich möglich.

Schlussfolgerung 

Auf Basis dieser Untersuchung kann keine Aussage gemacht werden, welche  der beiden Methoden geeignet ist die Gesamtanzahl Varroamilben in einem  Bienenvolk zu ermitteln. Beide Methoden können nur als Indikatoren für die Hö he des Befalls an Varroamilben in einem Bienenvolk angesehen werden.

Einige Werte des Milbenfalls nach OS-Behandlung widersprachen der nach der  Methode von Manfred Riedel ermittelten Regressionskurve. Es kam selbst 20 Tage nach der Behandlung noch zu einer hohen Anzahl gefallener Milben, die größer war, als die zuvor berechnete Anzahl Restmilben im Volk (z.B. siehe Da ten zu BV10-002).

Es wird vermutet, dass der Milbenfall durch Totenfall auf dem Bodengitter be hindert wurde. Im Zeitfenster kurz vor der letzten Zählung war warme Witterung,  sodass die Bienen mit dem Ausräumen des Totenfalls begonnen hatten und damit eventuell den erhöhten Milbenfall durch das Bodengitter auf den Boden schieber ausgelöst haben.

Versuchsbeschreibung 

  • Bodenschieber am 16.12.2010, ca. 16:45 Uhr an den betreffenden Beuten eingeschoben.
  • Bodenschieber am 19.12.2010 um ca. 11 Uhr gezogen, Auszählung des natürlichen Milbenfalls von Hand.
  • Durchführung der OS-Behandlung an den Bienenvölkern am 19.12.2010 ab ca. 11:15 Uhr. Direkt nach der OS-Behandlung wurden die Bodenschieber  eingeschoben.
  • An mehreren darauf folgenden Tagen (Details siehe Ergebnisstabelle) wur den die Bodenschieber der Beuten gezogen, der Milbenfall nach OS Behandlung von Hand ausgezählt. Die Bodenschieber wurden nach der Zählung gereinigt und wieder in die Beuten eingeschoben.
  • Hochrechnung der Gesamtanzahl Varroamilben im Volk auf Basis des natür lichen Milbenfalls nach Dr. G. Liebig mit Faktor 300 (300 Milben im Volk je  gefallene Milbe am Tag) und der Langzeitauswertungen von Manfred Riedel,  Vergleich der Ergebnisse.

Hinweis:

An den Bienenvölkern BV10-006, BV10-012, BV10-013 wurde auf Basis der Empfehlung von Manfred Riedel (Restmilbenzahl deutlich größer 20) am 05.01.2011 eine zweite OS-Behandlung durchgeführt.

Ergebnisse

Vergleich „Natürlicher Milbenfall Methode Dr. G. Liebig – Milbenfall nach OS-Winterbehandlung Methode M. Riedel“
Datenerfassung bei Winterbehandlung 12/2010 bis 01/2011-01-09

a) keinen natürlichen Milbenfall gezählt
b) nicht gezählt
OS-Behandlung (05.01.11)
ALV...ApiLife Var
AS…Ameisensäure
OS…Oxalsäure

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