Zählen, zählen, zählen
von Wolfgang Mallin (Kommentare: 0)
Um mit gutem Beispiel voran zu gehen und um unseren Neuimkern einen Vergleich zu bieten, haben wir dieses Jahr mal wieder die Milben bei der Spätsommerbehandlung gezählt. Das haben wir die letzten Jahre nicht mehr gemacht, sondern bei der Sommerbehandlung nur grob dokumentiert, wieviel Milbenfall ein Volk in Summe nach der Behandlung hatte.
Unsere Richtwerte hierbei sind
- kleiner 50 Milben - geringe Belastung
- 51...200 Milben - mittlere Belastung
- mehr als 200 Milben - starke Belastung
Wobei man bei dieser Bewertung auch die Volksstärke mit berücksichtigt. So ganz genau nimmt man es nicht, man schaut auf den Bodenschieber und schätzt das "mit grobem Daumen" ab.
Damit die Sache auch "rund" wird, haben wir vor der Behandlung mit Ameisensäure den natürlichen Milbenfall der Völker ermittelt und wieder einmal festgestellt, dass man sich darauf nur bedingt verlassen kann.
Natürlicher Milbenfall nicht verlässlich
Wie man auf der nebenstehenden Graphik sehen kann, gab es zwei Völker mit geringem natürlichen Milbenfall, bei denen wir aber nach der Behandlung eine hohe Milbenzahl feststellen mussten. Wer solche Völker hat und seinen Behandlungstermin vom natürlichen Milbenfall abhängig macht, der kann eine böse Überraschung erleben.
Nachfolgend als PDF verlinkt die Rohdaten unserer Zählaktion.
Milbenfall bei unseren Ablegern...
Milbenfall bei unseren Wirtschaftsvölkern...
Auch noch interessant ist der Zusammenhang zwischen der ersten Zählung der Milben bei der AS-Behandlung und der Zählung nach abgeschlossener Behandlung. Man kann erkennen, dass hohe Milbenzahlen bei der ersten Zählung nicht automatisch zu einer hohen Milbenzahl bei der Gesamtsumme führen. Am Ende wird also die Bilanz gezogen...
Und was ist jetzt die Erkenntnis aus dem ganzen Zahlensalat?
Die Erkenntnis ist, dass man sich als Anfänger die Mühe des Zählens bei der Sommerbehandlung machen sollte, um bei Ausfällen oder hohen Milbenbelastungen bei der Restentmilbung im Winter zurückblicken zu können. Um sich erklären zu können, was eventuell falsch gelaufen ist und wo man ggf. seine Methode noch verbessern muss.
Wer nicht zählt, der wird keinen Erkenntnisgewinn haben, weil er die Historie nicht berücksichtigen kann.
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