Bestäubung - Bedeutung häufig unbekannt
Als Bestäuber zahlreicher Kultur- und Wildpflanzen sind Bienen sowohl ökologisch als auch ökonomisch von großer Bedeutung. Etwa 80 Prozent aller Blütenpflanzen sind in unseren Breiten auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen, andere Insekten können diese Aufgabe nur begrenzt übernehmen.
Ohne Bienen würde ein Teil der Wildpflanzen aussterben und wichtige landwirtschaftlich genutzte Kulturen würden bedeutend weniger Ertrag liefern. Bienen leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und zur Landwirtschaft.
Honig ein "Abfallprodukt"?
Der Nutzen der Bestäubungsleistung ist um ein Vielfaches höher zu bewerten als der Erlös aus Honig, Wachs, Pollen und anderen Nebenprodukten. In einer 2008 veröffentlichten französisch-deutschen Studie wird der wirtschaftliche Wert der Insektenbestäubung auf weltweit 153 Milliarden Euro geschätzt, was fast 10% der für den Menschen bestimmten Lebensmittelproduktion entspricht.
Eine andere, nordamerikanische, Studie schätzt, dass ein Drittel der in Nordamerika konsumierten Lebensmittel von Tieren bestäubt wird und dass dabei die Honigbiene die weitaus effizienteste ist.
Obstblüte und Honigbiene sind seit Jahrmillionen optimal aufeinander angepasst. Ob Erdbeere, Apfel, Kirsche oder Pflaume – ohne eine ausreichende Menge Bestäuber zum richtigen Zeitpunkt bringt der tollste Blütenansatz keinen guten Ertrag.
Aber auch im klassischen Ackerbau darf die Bestäubungsleistung z.B. bei Raps nicht unterschätzt werden. Konnte doch jüngst anhand der Doktorarbeit von Dipl. Ing. Stefan Mandl von der Universität in Wien nachgewiesen werden, dass durch den Einsatz von Bienen zur Bestäubung von Raps eine Ertragssteigerung von bis zu 50% erreicht werden kann.
Denken Sie daran, wenn Sie das nächste mal ein Honigbrot essen - Sie tun damit auch etwas gutes für die Natur!