Geschichte der Imkerei

Honigjäger Höhlenzeichnung
Honigjäger auf 6000 Jahre alter Höhlenzeichnung in Valencia (Spanien)

Imkerei im übertragenen Sinn wird von den Menschen schon seit Jahrtausenden betrieben. Allerdings beschränkte sich dies lange Zeit auf das Entnehmen der Honigwaben aus dem Wabenbau der Bienen.
Die erste frühzeitliche Darstellung der Imkerei in einer Höhlenmalerei bei Valencia (Spanien) zeigt einen Honigjäger, der an einem Baum ein Bienennest inspiziert. Das Alter dieser Zeichnung wird auf ca. 6000 Jahre geschätzt.

Mit der Entstehung der großen Kulturen in Ägypten und Mesopotamien entwickelte sich um 2400 v. Chr. eine organisierte Bienenhaltung.

In Deutschland stammen die ersten Spuren der Imkerei aus der Zeit um 500 vor Christus. Aus dem frühen Mittelalter sind zahlreiche bienengesetzliche Regelungen überliefert, welche schwerpunktmäßig die Waldimkerei betreffen, die Zeidlerei genannt wird.

Zeidlerwappen
Zeidlerwappen

Die Zeidler bildeten Zünfte mit eigenen Bräuchen und übten eine eigene niedere Gerichtsbarkeit aus. Der älteste urkundliche Nachweis stammt aus dem Jahre 1296 und dokumentiert eine solche Gerichtsbarkeit in Feucht bei Nürnberg.

Zeidler genossen einige Privilegien, unter anderem durften Sie eine Waffe tragen - was zur damaligen Zeit vermutlich zwingend notwendig war, da einem nicht alle zwei- und vierbeinigen Waldbewohner freundlich gegenüber traten.

Neben dem reinen Ausschneiden der Honigwaben aus wilden Bienenvölkern begannen die Zeidler mit gezielter Ansiedelung von Bienenvölkern in Bäumen, indem sie größere Aushöhlungen in die Bäume schlugen in denen sich dann die Bienen ansiedelten.
Der naheliegende Schritt Bienen in gesägten Baumstämmen nahe des eigenen Wohnhauses zu halten, dürfte von diesem Zeitpunkt an nicht lange gedauert haben. Auch der nächste Schritt hin zur Imkerei in Strohkörben war naheliegend, da diese einfacher zu handhaben waren.

Beide Varianten der Imkerei liefen im späten Mittelalter parallel nebeneinander, bis man gegen Ende des 18. Jahrhunderts erkannte, dass das Aushöhlen der Bäume auf Dauer den Wald nachhaltig schädigen würde.

Die Magazinimkerei

Magazinimkerei
Magazinimkerei

Eine weitere Verbesserung in der Handhabung der Bienenbehausungen - die Magazinimkerei - geht auf den amerikanischen Imker Lorenzo L. Langstroth (1810 - 1895) zurück, der das einheitliche Rahmenmaß einführte und auch den Bienenabstand (bee-space) entdeckte, den natürlichen Idealabstand zwischen Waben und Beutenwand.

Die Magazinimkerei setzte sich aufgrund der Vorteile für den Imker weltweit durch, andere Formen der Imkerei sind seltene Ausnahmen. Es sind sehr viele verschiedene Beutenmaße verbreitet, die aber alle dem Prinzip der Magazinimkerei folgen.